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Wie „gefährlich“ ist Cloud Computing für gebrauchte Software?

27. September 2011 1 Kommentar

usedSofts musste zunächst in der Schweiz, jetzt auch in Deutschland Insolvenz anmelden. Nun fragt sich ChannelPartner, ob sich der Handel mit gebrauchter Software vor dem Hintergrund von Cloud Computing und SaaS überhaupt noch lohnt: http://www.channelpartner.de/handel/ecommerce/2388716/

susensoftware hat in der Vergangenheit bereits mehrfach über mögliche „Gefahren“ berichtet, die die „Wolke“ für gebrauchte Software bereithält. Damals wie heute gilt aus unserer Sicht: Es wird immer Prozesse geben, die nicht in die „Wolke“ ausgelagert, sondern bspw. in einer Art firmeneigener Cloud betriebenwerden. Gründe dafür gibt es viele. Lesen Sie dazu auch:

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Haben SAP-Anwender aufs falsche Pferd gesetzt?

Die Umstellung auf Mietsoftware scheint vorprogrammiert

Rückläufige Lizenzeinnahmen und innovative Ideen der Konkurrenz könnten SAP dazu zwingen, die Strategie zu verändern: Weg vom Lizenz-, hin zum Service-Geschäft. Business ByDesign ist der große Hoffnungsträger der Walldorfer. Sollte sich Mietsoftware durchsetzen, hätten Anwender womöglich umsonst in Software-Lizenzen und Wartungsverträge investiert.

2009 war ein schwieriges Jahr für SAP: Der geplante Enterprise-Support brachte die eigene Kundschaft gegen sich auf, mehrere Tausend Stellen wurden im eigenen Konzern gestrichen und die Lizenzeinnahmen brachen regelrecht ein. Nur Supporterlöse und eisernes Sparen halfen dem Unternehmen, die Marge ungefähr zu halten. Ende letzten Jahres ließ SAP bereits wieder Optimismus verlauten – doch das Walldorfer Untenehmen kam nicht zur Ruhe: Wenige Wochen war das neue Jahr alt, und schon warf Vorstandschef Léo Apotheker das Handtuch.

Die Software-as-a-Service-Lösung (SaaS) Business ByDesign, die nun Mitte dieses Jahres starten soll, spielt in SAPs Zukunftsplänen eine wichtige Rolle: Die gehostete Software soll neue Segmente (v. a. im Mittelstand) erschließen. Über das genaue Geschäftsmodell schweigt SAP zwar noch, jedoch gibt es gerade in Deutschland Vorbehalte gegen Saas-Modelle. So schrecken noch viele Unternehmen davor zurück, hochsensible Firmendaten auf fremden Servern zu speichern; und mehr als 40 % der deutschen Unternehmen, die eine SaaS-Lösung nutzen, geben an, dass ihre Erwartungen nicht erfüllt wurden (Computerwoche 5/10).

Drittwartung sichert eigene Investitionen ab

Dennoch scheint eine Umstellung auf Mietmodelle unerlässlich, denn nicht nur bei SAP, sondern auch bei anderen Softwareherstellern sollen sie das Geschäft der Zukunft einläuten. Das bestehe nicht mehr aus Lizenzverkäufen, sondern aus immer wiederkehrenden Einnahmen – eben Supportgebühren oder monatlichen Erlösen der Mietsoftware – so Computer Reseller News. SAP verlagert möglicherweise sein Geschäft von Lizenzen auf Service, um konjunkturunabhängige Einnahmequellen zu schaffen. „Was bedeutet das dann für die vielen Tausend deutscher Unternehmen, die für viele Hundert Millionen Euro SAP-Software gekauft haben?“ fragt sich Axel Susen, Geschäftsführer von susensoftware. „Je nach Einsatz und Durchdringungstiefe im eigenen Unternehmen würde ich empfehlen, Installationen technisch durch Drittwartung abzusichern. So ist man unabhängig von der Firmenpolitik des Herstellers und kann das laufende System wahrscheinlich für die nächsten 10 Jahre sicher betreiben. Selbst eine Weiterentwicklung der SAP-Systeme mit neuen Funktionen durch „Drittentwickler“ scheint heute machbar.“

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Gebrauchte Software: Wohin führt der Trend?

13. Juli 2010 1 Kommentar

Bereits jetzt lässt sich erkennen, dass Anwender immer häufiger einen Rechtsstreit mit großen Software-Herstellern führen. „Anwender wollen nicht weiter unter der Quasi-Monopolsituation leiden,“ erklärt ein Experte der IT-Szene.

Eine steigende Rechtssicherheit führt  dazu, dass schwarze Schafe unter den Gebrauchtsoftware-Händlern vom Markt verdrängt werden. Leider fallen einige Unternehmen auf die leeren Versprechungen unseriöser Händler rein, mit dem Ergebnis, sich in einer rechtlich sehr schwierigen Lage wiederzufinden. „Hinterher ist man immer schlauer“, bemerkt der Geschäftsführer eines Unternehmens aus dem Bremer Raum, welches sich momentan in dieser Situation befindet. „Dabei hätte uns schon auffallen müssen, dass das Angebot selbst im Vergleich zu anderen Händlern unwahrscheinlich günstig war.“ Seriöse Händler stimmen daher die Übertragungen von Lizenzen stets mit dem Rechteinhaber ab.

Bislang haben Software-Hersteller in den meisten Fällen ein Monopol auf die Wartung ihrer Programme. Doch die Anzahl der Drittanbieter für Wartung nach dem Vorbild von Rimini Street in den USA wird auch in Deutschland steigen. Dadurch werden nicht nur die Wartungsgebühren selbst deutlich sinken; auch wird der Einsatz von Lizenzen, die längere Zeit ungenutzt blieben, deutlich lukrativer als momentan. „Es ist nicht davon auszugehen, dass Drittanbieter an dem System, rückwirkend Wartungsgebühren für nicht genutzte Lizenzen zu verlangen, festhalten werden,“ erklärt ein IT-Leiter. „Momentan müssen für Lizenzen, die z. B. drei Jahre ungenutzt blieben, bei Reaktivierung die vollen Wartungsgebühren für diese drei Jahre gezahlt werden. Dadurch sind sie im Grunde nur für Unternehmen interessant, die auf Wartung verzichten können.“

Mietsysteme wie Software as a Service gelten als ernst zu nehmende Bedrohung für den Gebrauchtsoftware-Markt: Da Updates zentral mit einer hohen Frequenz installiert werden, gibt es keine „alten“ und „neuen“ Versionen – ein Zweitmarkt kann logischerweise nicht existieren. „Mietsoftware wird in den nächsten drei Jahren wohl keinen direkten Einfluss auf den Markt für gebrauchte Software haben. Bei bestimmten Segmenten wie dem Office-Segment sehe ich aber danach durchaus die Gefahr, dass sich Firmen lieber Software mieten statt sie zu kaufen,“ erklärt Axel Susen, Geschäftsführer von susensoftware. Neben geringeren Kosten in der Anschaffung liegt der Vorteil vor allem in der Verfügbarkeit der Software, die von jedem Mitarbeiter in jeder Filiale genutzt werden kann: Besonders Unternehmen mit vielen (internationalen) Standorten profitieren von gehosteter Software.

Mögliche Zukunftsszenarien für den Software-Markt

Hersteller wie Microsoft und SAP müssen sich neu erfinden, doch das zerrüttete Verhältnis von SAP zu seinen Bestandskunden erweist sich als Problem: Vielfach wird das SAP-System eingefroren und zusätzliche Software von Drittanbietern bezogen. Die Anwender wollen nicht von Monopolisten abhängig sein und sind offen für innovative Geschäfte.

Neue Konkurrenz kommt aus ganz unterschiedlichen Richtungen:

1. Neue Anbieter wie Google oder Salesforce bieten neue Technologien für die gleichen Anwendungen.

2. Kunden wollen teure Investitionen umgehen und entscheiden sich vermehrt für Mietlösungen oder Software as a Service (SaaS).

3. Der Verbreitungsgrad und die Verfügbarkeit des Internets bieten den Boden für die neuen Technologien.

4. Der Gebrauchtsoftwaremarkt bietet unabhängigen Anwendern Produkte der Monopolisten ohne das Monopol weiter zu unterstützen.

„Vielleicht wird sich der Markt für gebrauchte Software auf den Handel mit gebrauchten Microsoft XP Professional Lizenzen reduzieren, da alle anderen Anwendungen als Download aus dem Internet kommen“, erläutert Axel Susen, Geschäftsführer von susensoftware.  „Dies werde ich mit Ihnen gemeinsam beobachten und abwarten.“

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Gebrauchte Software: Ende eines Geschäftsmodells?

SaaS und Mietmodelle begrenzen den Zweitmarkt

Verschiedene Urteile deutscher Gerichte haben inzwischen immer mehr Teilbereiche des Handels mit gebrauchter Software geklärt. Vielen großen Softwareherstellern ist der Zweitmarkt, ebenso wie ein durchdachtes Lizenz-Management der Anwenderunternehmen, ein Dorn im Auge: Beides bedeutet im Endeffekt sinkende Einnahmen. Können die Monopolisten durch Mietmodelle die Gebrauchtsoftware-Händler vom Markt verdrängen?

Der Markt für gebrauchte Software existiert bereits seit zehn Jahren. In dieser Zeit wurden in Deutschland einige Urteile gesprochen, die die Position von Händlern und Anwendern gestärkt haben, wie z.B. das OEM-Urteil oder andere Entscheidungen, die sich auf den Erschöpfungsgrundsatz berufen. Auffällig ist, dass es bereits seit einiger Zeit keine neuen Verhandlungen oder Urteile gibt, die sich mit gebrauchter SAP-Software beschäftigen. Dabei sind einige Entscheidungen noch offen: So gibt es beispielsweise noch keine höchstrichterliche Entscheidung zum Thema Splitten von SAP-Volumenlizenzen.

Monopolisten versuchen oftmals, gegen gebrauchte Software vorzugehen, da sie durch die Konkurrenz Marktanteile verlieren. Trotz der teilweise fragwürdigen Methoden, die sie dabei gebrauchen, sind in Deutschland inzwischen über ein Dutzend Fachhändler für gebrauchte Software aktiv – so viele wie in keinem anderen Land.

Doch auch Lizenz-Management stellt für die Softwarehersteller eine Bedrohung dar. „Bisher haben große Softwarehersteller jährliche Vermessungen durchgeführt, um Unterlizenzierungen festzustellen und den Kunden zur direkten Bestellung zu zwingen – kartellrechtlich ist ein solches Verhalten sicher zu bemängeln“, so Axel Susen, Geschäftsführer von susensoftware. Ein genauer Überblick über die Lizenzen stärkt die Position des Anwenderunternehmens, da Monopolisten weitaus weniger Druck auf sie ausüben können.

Bedeutet SaaS das Ende für gebrauchte Software?

Mietmodelle und Software as a Service (SaaS) befinden sich im Trend bei Softwareherstellern: Die Software wird im Internet gehostet und gewartet, die Kunden haben weltweit von jedem PC Zugriff darauf. Updates werden mit hoher Frequenz zentral installiert, sodass es keine ‚neuen’ und ‚alten’ Versionen gibt – ein Zweitmarkt für Mietsoftware kann insofern nicht existieren. Sollte SaaS zum neuen Standard werden, könnte dies das Ende für gebrauchte Software bedeuten.

Wird Softwareherstellern nicht langfristig das Geld zum Weiterentwickeln ihrer Produkte fehlen, wenn Kunden lieber zu preisgünstigeren älteren Versionen greifen? „Stille Software behindert nicht die Weiterentwicklung von Softwareprodukten“, stellt Susen klar. „Es ist doch in allen Wirtschaftsbereichen die gängige Praxis, Güter so lange zu verwerten, wie es ihre Lebensdauer zulässt. Ich halte es eher für moralisch bedenklich, unter Ausnutzen des Monopols Geschäfte zu machen. Stille Software hingegen ist ein Produkt des freien Marktes. Obwohl der Markt frei ist, ist das Angebot knapp und Schnäppchenjäger müssen sich beeilen.“

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